Aktuelles aus der Nutztierhaltung, Politik und der Geschäftsstelle.
Aktuelles aus der Nutztierhaltung, Politik und der Geschäftsstelle.
Die Produktion von Stopfleber, der sogenannten Foie gras, ist in der Schweiz wegen des grossen Leidens, welches den Gänsen und Enten beim Mästen zugefügt wird, verboten. Die Stopfleber-Initiative will nun auch dem Import einen Riegel vorschieben.
Mehrmals täglich wird ein Schlauch oder eine Metallröhre in die Speiseröhre der Enten und Gänse eingeführt und eine grosse Menge Futter in die Tiere hineingepumpt. Die grosse Futtermenge sorgt dafür, dass die Leber möglichst schnell wächst. Die Prozedur des Mästens verursacht schmerzhafte Verletzungen, ein 10-fach schnelleres Wachstum der Leber und damit grosses Leid für die Tiere. Frankreich ist der grösste Foie gras-Produzent weltweit, 20’000 Tonnen Stopfleber werden jährlich in unserem Nachbarland produziert, dafür müssen über 30 Millionen Enten und 250'000 Gänse auf grausame Art und Weise zwangsernährt werden. Die Schweiz ist mit 200'000 Kilogramm Foie gras ein wichtiges Importland von Stopfleber. Auch die Entenbrust (Magret) wird durch Stopfmast produziert. Während in der Deutschschweiz nur 15 Prozent der Bevölkerung Foie gras konsumieren, sind es in der Romandie rund 70 Prozent.
Die Initiative «JA zum Importverbot von Stopfleber», lanciert von der Alliance Animal Suisse, will nun die Einfuhr von Stopfleber und Stopfleberprodukten in die Schweiz verbieten. Laut den Initianten sei es scheinheilig, dass in der Schweiz die Produktion von Stopfleber unter Strafandrohung seit 40 Jahren verboten ist, diese aber von ausländischen Produzenten hergestellt und importiert werden darf. Das Importverbot von Stopfleber ist derzeit bereits ein Politikum: Im Parlament ist eine entsprechende Motion von SVP-Nationalrat Martin Haab hängig, welche der Nationalrat im Februar angenommen hat. Sollte nun auch der Ständerat ein Import-Verbot von Stopfleber tatsächlich annehmen, so würde die Initiative zurückgezogen. Trotzdem möchte man im Falle einer Ablehnung vorbereitet sein und die Unterschriftensammlung vorantreiben.
Auch Pelz-Import soll verboten werden
Neben der Stopfleber-Initiative lanciert Alliance Animal Suisse gleichzeitig die «Pelz-Initiative». Diese fordert ein generelles Einfuhrverbot von Pelz und Pelzprodukten in der Schweiz. Weltweit werden jedes Jahr zirka 100 Millionen Tiere wie Nerze, Füchse, Waschbären und Chinchillas wegen ihres Pelzes getötet. Mehr als die Hälfte der in die Schweiz importierten Pelze stammt aus China, wo die Tiere unter schrecklichsten Bedingungen in kleinen Käfigen gehalten werden. Oftmals werden sie noch bei lebendigem Leib gehäutet.
KAGfreiland unterstützt beide Initiativen und ist offizielle Partnerin der Stopfleber- und Pelzinitiative. Unterstützen Sie die Initiativen auch und helfen Sie mit bei der Unterschriftensammlung. Bis November 2023 müssen je 100'000 Unterschriften gesammelt werden.