Ausführung
Auf der Alp selber findet die eigentliche Datenerhebung statt. Damit wollen wir die Haltungsansprüche der Tiere, die Mastleistung und Produktqualität sowie die Auswirkungen auf die alpine Flora dokumentieren. Insbesondere sollen folgende Fragen beantwortet werden:
- Wieviel Auslauf ist richtig: Eignen sich die Tiere für einen ganztägigen Freilauf auf der gesamten Alp oder aber nur für den stundenweisen Weidegang in einem abgezäunten Areal?
- Die Tiere werden regelmässig gewogen, um den Futterbedarf sowie die Leistungsdaten der Tiere einschätzen zu können. Sollte eine geringe Zufütterung nötig sein, wird auch diese dokumentiert. Zudem werden die Schweine täglich in Augenschein genommen, um die Gesundheit und ausreichende Ernährung der Tiere jederzeit gewährleisten zu können.
- Da Schweine «Feinschmecker» sind, werden die bevorzugten Futterpflanzen dokumentiert. So können erste Erkenntnisse gewonnen werden, ob sich die Tiere gezielt zur Landschaftspflege einsetzen lassen, oder ob sie z. B. an stark erosionsgefährdeten Hängen auf keinen Fall weiden sollten.
- Blacken stellen auf Alpen ein Plage dar - sie sind nur mit viel Aufwand zu bekämpfen. Berichten zufolge werden sie aber von Turopolje-Schweinen gern gefressen. Ob dem so ist, soll ebenfalls im Pilotversuch beantwortet werden. Damit würde die Blackenbekämpfung zu einem interessanten Nebenaspekt des Projektes.
- Erfahrungen zeigen, dass die Fleischqualität der Turopolje-Schweine hervorragend ist. Allerdings zeichnen sie sich auch durch eine grosszügige Fettauflage bzw. Rückenspeckdicke aus. Im Anschluss an die Mast werden daher sowohl die Fleischqualität beurteilt, als auch Verarbeitungsmöglichkeiten erarbeitet.
- Durch das Projekt sollten ausserdem KonsumentInnen dafür sensibilisiert werden, dass im Handel erhältliches Alpschweine-Fleisch zwar als Premiumprodukt angeboten wird, die Haltungsbedingungen der Tiere jedoch kaum in Einklang zu bringen sind mit den beworbenen Bildern auf diesen Produkten.